Wandfarben spielen für uns als Maler, aber auch für private Heimwerker*innen eine entscheidende Rolle in der Gestaltung eines Raumes bzw. einer Wand. Von traditionellen Optionen bis hin zu modernen Zusammensetzungen gibt es eine Vielzahl von Farbtypen, die für unterschiedliche Zwecke und Oberflächen geeignet sind. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der gängigsten Arten von Wandfarben und erklären Ihnen aus Sicht einer Malerei ihre Vor- und Nachteile.
Leimfarben
Leimfarben gehören zu den ältesten Formen von Wandfarben und bestehen aus natürlichen Zutaten wie tierischem Leim, Kreide und Wasser. Sie sind besonders atmungsaktiv und bieten eine matte Oberfläche. Leimfarben sind umweltfreundlich und haben eine gute Deckkraft. Allerdings können sie empfindlich gegen Feuchtigkeit sein und neigen dazu, mit der Zeit zu vergilben.
Vorteile:
Umweltfreundlich
Atmungsaktiv
Gute Deckkraft
Nachteile:
Empfindlich gegen Feuchtigkeit
Neigt zum Vergilben
Lehmfarben
Lehmfarben bestehen hauptsächlich aus Lehm, Sand und pflanzlichen Bindemitteln. Sie sind natürlich und frei von Chemikalien, was sie ideal für Allergiker*innen und umweltbewusste Verbraucher*innen macht. Lehmfarben regulieren die Luftfeuchtigkeit im Raum und bieten eine warme, erdige Ästhetik. Allerdings können sie schwierig aufzutragen sein und erfordern oft spezielle Untergründe.
Vorteile:
Natürlich und umweltfreundlich
Reguliert die Luftfeuchtigkeit
Nachteile:
Schwierig aufzutragen
Erfordert spezielle Untergründe
Kalkfarben
Kalkfarben bestehen aus Kalkhydrat und Wasser und sind bekannt für ihre hohe Alkalität und antibakteriellen Eigenschaften. Die daraus entstehende Malerei bietet eine matte Oberfläche und ist besonders lichtbeständig. Kalkfarben sind ideal für Innenräume und eignen sich besonders gut für feuchte Bereiche wie Badezimmer und Küchen. Allerdings erfordern sie eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds und können schwierig aufzutragen sein.
Vorteile:
Hohe Alkalität und antibakterielle Eigenschaften
Matte Oberfläche
Lichtbeständig
Nachteile:
Erfordert sorgfältige Untergrundvorbereitung
Kann schwierig aufzutragen sein
Dispersionsfarben
Dispersionsfarben, auch bekannt als Kunststoffdispersionsfarben, sind heute eine der, wenn nicht die, von Maler und Malerinnen am häufigsten verwendeten Wandfarben. Sie bestehen aus Kunstharzen, Pigmenten und Wasser. Dispersionsfarben bieten eine glatte Oberfläche, sind leicht zu reinigen und bieten eine gute Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Abnutzung. Sie sind in einer Vielzahl von Farben erhältlich und einfach aufzutragen. Allerdings enthalten sie oft chemische Zusätze und können weniger atmungsaktiv sein als natürliche Farben.
Vorteile:
Glatte Oberfläche
Leicht zu reinigen
Gute Feuchtigkeits- und Abnutzungsbeständigkeit
Nachteile:
Enthält oft chemische Zusätze
Weniger atmungsaktiv als natürliche Farben
Latexfarben
Latexfarben sind eine Art von Dispersionsfarben, die Latex als Bindemittel verwenden. Sie sind besonders strapazierfähig, abriebfest und leicht zu reinigen, was sie ideal für stark frequentierte Bereiche wie Flure und Treppenhäuser macht. Latexfarben trocknen schnell und sind in einer Vielzahl von Glanzgraden erhältlich. Allerdings enthalten sie oft synthetische Inhaltsstoffe und können beim Auftragen einen starken Geruch haben.
Vorteile:
Strapazierfähig und abriebfest
Leicht zu reinigen
Trocknet schnell
Nachteile:
Enthält oft synthetische Inhaltsstoffe
Kann einen starken Geruch haben
Silikatfarben
Silikatfarben bestehen aus Wasserglas (Kaliumsilikat) und mineralischen Pigmenten. Sie sind besonders langlebig, schimmelresistent und bieten eine hohe Atmungsaktivität. Silikatfarben bilden eine chemische Verbindung mit dem Untergrund, was sie besonders haftfest macht. Sie sind ideal für den Außenbereich und stark frequentierte Innenräume. Allerdings erfordern sie eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds und sind oft teurer als andere Farbtypen.
Vorteile:
Langlebig und schimmelresistent
Hohe Atmungsaktivität
Bildet eine chemische Verbindung mit dem Untergrund
Nachteile:
Erfordert sorgfältige Untergrundvorbereitung
Oft teurer als andere Farbtypen
Insgesamt bieten die verschiedenen Arten von Wandfarben eine Vielzahl von Optionen für jeden Geschmack und Einsatzzweck. Bei der Auswahl der richtigen Farbe ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen des Raumes sowie persönliche Präferenzen und Umweltbedenken zu berücksichtigen. Von natürlichen, traditionellen Farben bis hin zu modernen, strapazierfähigen Formeln gibt es für jeden Bedarf eine passende Lösung.
Das sagen wir als Maler: Wir als Malerei arbeiten in den meisten Fällen mit Dispersionsfarbe. Nicht umsonst ist diese Art von Wandfarbe heutzutage eine der am häufigsten verwendeten. Bei dieser Art von Farbe weist den beste Kosten-Nutzen-Faktor auf. Auch die riesige Auswahl an Farbtönen ist ein großer Vorteil von Dispersionsfarbe. So können alle Kund*innen genau den Ton bzw. die Töne wählen, die Sie sich vorstellen und müssen keine Kompromisse eingehen. Trotzdem gibt es selbstverständlich immer einzelne Fälle, in denen die eine Art von Wandfarbe besser geeignet ist als die andere. Wenn Sie sich unsicher bei der Auswahl sind, kontaktieren Sie am besten einen erfahrenen Maler oder eine Malerin in Ihrer Nähe.