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AutorenbildEva Kettner-Gössler

Einmal oder mehrmals spachteln? Infos vom Maler!

Beim Renovieren oder Neubau stellt sich häufig die Frage: Wann reicht es, eine Wand oder Fläche einmal zu spachteln, und wann sind mehrere Spachtelgänge notwendig? Je nach Zustand und Anforderungen an die Oberfläche können ein, zwei oder sogar mehrere Spachtelschichten nötig sein. Dieser Artikel hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen und erklärt, warum das Schleifen der gespachtelten Fläche entscheidend für das Endergebnis ist.

Ein Maler führt Spachtelarbeiten aus

Einmal spachteln: Wann ist das ausreichend?

Ein einmaliger Spachtelauftrag kann ausreichen, wenn die Fläche bereits in einem guten Zustand ist und nur kleinere Makel wie kleine Risse, Bohrlöcher oder winzige Unebenheiten aufweist. Hier sind die Situationen, in denen ein einmaliger Spachtelgang genügt:


  • Kleine Schönheitskorrekturen: Bei bereits glatten Wänden, die nur leichte Beschädigungen oder Unregelmäßigkeiten aufweisen.

  • Flächen ohne hohen Glanzanspruch: Wenn die Wand später mit einer strukturierten Tapete oder einer matten Farbe versehen wird, können geringe Unebenheiten toleriert werden.


Tipp: Verwenden Sie hier eine feinere Spachtelmasse, um die Flächen optimal vorzubereiten und um eine glatte Oberfläche zu erzielen.


Zweimal spachteln: Für eine ebene Oberfläche

In den meisten Fällen ist ein doppelter Spachtelauftrag die beste Wahl, um eine glatte, gleichmäßige Oberfläche zu erzielen. Hier wird zunächst eine Grundschicht aufgetragen, die grobe Unebenheiten ausgleicht, gefolgt von einer Feinspachtelung. Zweimaliges Spachteln ist vor allem dann erforderlich, wenn:


  • Die Wand sichtbar bleiben soll: Wenn die Fläche mit einer glatten Farbe oder einem hellen Anstrich versehen wird, kommen Unebenheiten stärker zum Vorschein.

    Zweimaliges Spachteln sorgt dafür, dass keine Schatten oder Vertiefungen sichtbar sind.

  • Vollflächige Unebenheiten bestehen: Alte Putzwände oder gestrichene Betonflächen benötigen meist mehrere Spachtelgänge, um eine ebene Basis für nachfolgende Arbeiten zu schaffen.

  • Anspruchsvolle Oberflächenveredelungen: Wenn eine glänzende oder halbglänzende Farbe aufgetragen werden soll, sind auch kleine Unebenheiten sichtbar. Hier ist eine zweite Schicht oft erforderlich, um die Oberfläche so glatt wie möglich zu machen.

  • Nach dem Abscheren von Tapeten: Wenn sich zuvor Tapeten oder andere Beläge an der befunden haben und diese abgeschert wurden ist es nötig die Wand zu spachteln. In den meisten Fällen ist es aufgrund von kleineren Beschädigungen, die durch das Abscheren verursacht werden, notwendig die Fläche zweimal zu spachteln. In Extremfällen muss evtl. sogar öfter als zweimal gespachtelt werden.


Mehr als zweimal spachteln: Höchste Ansprüche und stark beschädigte Flächen

Mehr als zwei Spachtelschichten werden meist nur bei sehr anspruchsvollen Projekten oder stark beschädigten Flächen notwendig. Zu diesen Fällen zählen:


  • Stark unebene Wände oder Risse: Wände, die größere Beschädigungen aufweisen oder stark uneben sind, können mehrere Spachtelschichten erfordern, um eine absolut glatte Oberfläche zu schaffen.

  • Glatte, glänzende Oberflächen: Hochglanzfarben oder Lackierungen lassen selbst kleinste Unebenheiten sichtbar werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind zusätzliche Feinspachtelungen erforderlich.

  • Wände mit besonderer Funktion: Für Fotowände, Lichtprojektionen oder andere Verwendungszwecke, bei denen die Wand sehr eben sein muss, ist eine absolut glatte Oberfläche entscheidend.


In diesen Fällen wird häufig eine gröbere Spachtelmasse für die Grundierung und anschließend eine feinere Spachtelmasse für die abschließenden Schichten verwendet. Je sorgfältiger hier gearbeitet wird, desto hochwertiger das Endergebnis.

Jemand spachtelt eine schwarze Wand

Warum ist nach dem Spachteln das Schleifen so wichtig?

Das Schleifen ist ein essenzieller Schritt nach dem Spachteln, um eine gleichmäßige und glatte Oberfläche zu erreichen. Nach dem Trocknen der Spachtelmasse entstehen oft kleine Unebenheiten, Übergänge und Reste, die ohne Schleifen später sichtbar bleiben würden. Hier einige Gründe, warum dieser Arbeitsschritt unerlässlich ist:


  • Entfernung von Kanten und Unebenheiten: Nach dem Auftragen der Spachtelmasse bleiben häufig sichtbare Kanten und Unebenheiten zurück, die durch das Schleifen beseitigt werden.

  • Optimale Haftung für Farbe oder Tapete: Eine glatte, geschliffene Fläche bietet die ideale Basis für nachfolgende Anstriche oder Tapeten. Farbe haftet gleichmäßiger und es bilden sich keine Blasen oder unregelmäßige Stellen.

  • Ästhetik und Professionalität: Geschliffene Wände wirken hochwertiger und professioneller, da sie eine glatte Oberfläche bieten, auf der Licht gleichmäßig reflektiert wird.


Wie schleift man die gespachtelten Flächen richtig?


Das Schleifen der gespachtelten Flächen erfolgt in der Regel in zwei Schritten:


  1. Grobschliff: Mit grobem Schleifpapier (Körnung 80–120) wird die Fläche zunächst von größeren Unebenheiten und Kanten befreit. Dieser erste Schliff gibt der Wand eine gleichmäßige Struktur.


  2. Feinschliff: Im zweiten Durchgang wird feineres Schleifpapier (Körnung 180–240) verwendet, um eine glatte, ebene Oberfläche zu schaffen. Der Feinschliff entfernt die letzten Unebenheiten und schafft eine perfekte Grundlage für das Endfinish.


Nach dem Schleifen sollten die Wände sorgfältig gereinigt werden, um Schleifstaub zu entfernen. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da Schleifstaub die Haftung von Farbe und anderen Materialien beeinträchtigen kann. Bei großen Flächen die geschliffen werden müssen ist ein elektrischen Trockenbauschleifer sehr zu empfehlen! Diese Geräte verfügen auch oftmals über einen angeschlossener Industriestaubsauger, der den Schleifstaub sofort entfernt.

Ein Maler schleift eine Wand nach Spachtelarbeiten

Fazit

Ob einmal, zweimal oder mehrmals gespachtelt werden muss, hängt von der gewünschten Oberfläche und dem Zustand der Wand ab. Einmaliges Spachteln reicht oft für kleinere Ausbesserungen, während zweimaliges Spachteln in den meisten Fällen für eine glatte und gleichmäßige Fläche sorgt. Bei höchsten Ansprüchen oder stark beschädigten Flächen kann auch ein dritter oder vierter Spachtelgang notwendig sein.


Durch das anschließende Schleifen wird die Fläche perfekt geglättet, sodass sie optimal für nachfolgende Malerei oder Tapeten vorbereitet ist. Wer hier sorgfältig arbeitet, sorgt dafür, dass die Wand dauerhaft gut aussieht und allen Anforderungen gerecht wird.

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